7,5-cm-Feldkanone 7M59

7,5-cm-Feldkanone 7M59


Museum Hanstholm/Dänemark

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 7,5-cm-Feldkanone 7 M 59
Entwicklungsjahr 1944
Produktionszeit 1944 bis 1945
Stückzahl Kleinserie
Waffenkategorie Feldkanone
Mannschaft fünf Soldaten
Technische Daten
Gesamtlänge 6,185 m
Rohrlänge 3,45 m
Kaliber 7,5 cm
Kaliberlänge L/46
Kadenz 12–15 Schuss Schuss/min
Höhenrichtbereich − -5° bis + +35° Winkelgrad
Seitenrichtbereich 65°

Die 7,5-cm-Feldkanone 7M59 war während des Zweiten Weltkrieges ein Versuch der deutschen Wehrmacht ein Pak-Geschütz durch leichten Umbau sowohl zur Panzerabwehr, als auch zur Artillerieunterstützung zu nutzen.

Geschichte

Die Entwicklung dieses Geschützes und die der 7,5-cm-Kanone 7M85 war dem Wunsch des Oberkommandos des Heeres nach einer universell einsetzbaren, rohstoffsparenden Bewaffnung der Fronttruppen geschuldet. Materialeinsparungen in allen Bereichen, sogar bei Munition und Waffenkaliber, waren im Kriegsjahr 1944 aufgrund Forderungen aus dem Führerhauptquartier ein ständiges Thema der Besprechungen im Heereswaffenamt.[1]

Bei der 7,5-cm-Feldkanone 7M59 wurden Änderungen an Schild und Höhenrichtmechanismus vorgenommen, um einen artilleristischen Einsatz der Panzerjägerkanone zu ermöglichen. Hierdurch wurde ein Höhenrichten bis +35° erreicht, was aber aus Sicht der Einheiten, welche die Waffe erhielten völlig unzureichend war, da in einem hügeligen Gelände kein effektiver Einsatz möglich war. Weiterhin wurde beanstandet, dass die Streuung beim artilleristischen Einsatz zu groß und die Möglichkeit die Trefferlage zu beobachten zu gering war.[2]

Ein Problem stellte die Munitionsversorgung dar. Das Abfeuern der Sprenggranaten für die PaK war zwar möglich, doch eine Beeinflussung der Reichweite durch verschiedene Ladungen war unter Verwendung der Patronenmunition nicht möglich. Sobald jedoch eine Abfeuerung in artilleristischer Weise erfolgte und keine Granatpatronen verwendet wurden, kam es zu Ausbrennungen im Ladungsraum, die eine weitere Verwendung von Vollpatronen für den Einsatz als Panzerjägerkanone verboten, da es durch die Verformung zwangsläufig zu Hülsenklemmern kam.[2]

Das gewünschte Mehrzweckgeschütz war demnach mit dieser Waffe nicht geschaffen worden. Hinzu kam, dass sowohl Generalität als auch die Truppe die Wirkung der Waffe beanstandeten. Nach der ersten Truppenerprobung wurden die Kritikpunkte zur Waffe in einem Schreiben vom Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres am 21. Oktober 1944 an das Heereswaffenamt zusammenfasst. Berechnungen zeigten, dass im Verhältnis zu einem Schuss der l.FH 18 drei Schuss mit der 7,5-cm-FK erforderlich waren, um im Ziel die gleiche Wirkung zu erreichen.[2]

Einsatz

Die 7,5-cm-Feldkanone 7M59 sollte als Ersatz für die 10,5-cm-leFH 18 an die Infanteriedivisionen ausgegeben werden. Die erste Auslieferung von 10 Geschützen erfolgte am 6. Dezember 1944 in Rastatt.[1]

Erhaltenes Exemplar

Obwohl in kleiner Serie gebaut ist ein Exemplar erhalten geblieben, nicht sofort als 7,5-cm-Feldkanone 7M59 zu erkennen und möglicherweise sogar im Museum als 7,5-cm-Pak 40 beschrieben, steht das Geschütz im Museum Festungsanlage Hanstholm in Dänemark.[3] Laut dem Kurator der Ausstellung in Hanstholm wurde das Geschütz 1945 vom Dänischen Kriegsmuseum erworben und war bis 2006 Teil der Ausstellung des Artilleriemuseums in Varde. Die deutsche Internetseite Panzer-Modell.de zeigt die Waffe dort in der Rubrik Referenzen / In Detail als 7,5-cm-Pak 40. Leider sind keine Detailbilder des Rohrerhöhungsmechanismus zu erkennen.

Literatur

  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-01975-2, S. 175 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger). 
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich). 
  • Karl R. Pawlas: . In: . 1. Auflage. Band 82. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1991, S. 113 ff.

Einzelnachweise

  1. a b Pawlas S. 113
  2. a b c Pawlas S. 113–116
  3. 7,5 cm Pak 40, auf bunkermuseumhanstholm.dk
Artillerie der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
Flugabwehr

2-cm-Flak 28 • 2-cm-Flak 292-cm-Flak 302-cm-Flak 382-cm-Flak-Vierling 382-cm-Flak-Vierling 38/432-cm-Gebirgs-Flak 382-cm-Fla-Drillings-MG 151/203-cm-Flak 103/383-cm-Flakzwilling 3033,7-cm-SK C/30 in Einh.-Laf. C/343,7-cm-Flak 183,7-cm-Flak 363,7-cm-Flak 373,7-cm-Flak M423,7-cm-Flak 433,7-cm-Flak-Zwilling 434-cm-Flak 285-cm-Flak 418,8-cm-Flak 188,8-cm-Flak 36/378,8-cm-Flak 4110,5-cm-Flak 3810,5-cm-Flak 3912,8-cm-Flak 4012,8-cm-Flak-Zwilling 40

Kampfwagenkanonen

2-cm-KwK 303,7-cm-KwK 363,7-cm-KwK 38 (t)5-cm-KwK 385-cm-KwK 397,5-cm-KwK 377,5-cm-KwK 407,5-cm-KwK 428,8-cm-KwK 368,8-cm-KwK 4312,8-cm-KwK 44

Panzerabwehr

2,8-cm-schwere Panzerbüchse 413,7-cm-Pak4,2-cm-leichte Pak 414,7-cm-Pak 36 (t) • 4,7-cm-Festungs-Pak (t) • 5-cm-Pak 385-cm-KwK in Sockellafette I7,5-cm-Pak 97/387,5-cm-Pak 397,5-cm-Pak 407,5-cm-Pak 417,5-cm-Pak 507,62-cm-Pak 368-cm-Panzerabwehrwerfer 6008,8-cm-Pak 4312,8-cm-Pak 44

Infanterie- und
Gebirgsgeschütze

7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 187,5-cm-Gebirgsgeschütz 187,5-cm-Infanteriegeschütz 377,5-cm-Infanteriegeschütz 427,5-cm-Gebirgsgeschütz 347,5-cm-Gebirgsgeschütz 3610,5-cm-Gebirgshaubitze 4015-cm-schweres Infanteriegeschütz 33

Rückstoßfreie Geschütze

7,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 42

Granatwerfer

5-cm-Granatwerfer 365-cm-Maschinengranatwerfer M198-cm-Granatwerfer 34Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42

Schwere Granatwerfer

10-cm-Nebelwerfer 3510-cm-Nebelwerfer 4012-cm-Granatwerfer 42220-cm-leichter-Ladungswerfer21-cm-Wurfmörser 6920-cm-Ladungswerfer38-cm-Ladungswerfer

Raketenartillerie

Henschel Hs 2977,3-cm-Propagandawerfer 418-cm-Raketen-Vielfachwerfer8,8-cm-Raketenwerfer 4315-cm-Do-Gerät15-cm-Nebelwerfer 4121-cm-Nebelwerfer 4228/32-cm-Nebelwerfer 4130-cm-Nebelwerfer 4230-cm-Raketen-Werfer 56Wurfrahmen 40

Feld-, mittlere und
schwere Geschütze

7,5-cm-Feldkanone 16nA7,5-cm-Feldkanone 187,5-cm-Feldkanone 387,5-cm-Feldkanone 7M85 • 7,5-cm-Feldkanone 7M59 • 10-cm-Kanone 17Schwere 10-cm-Kanone 18Schwere 10-cm-Kanone 4210,5-cm-leichte Feldhaubitze 1610,5-cm-leichte Feldhaubitze 1810,5-cm-leichte Feldhaubitze 18M10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/3910,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/4012,8-cm-Kanone 81/112,8-cm-Kanone 81/215-cm-lange schwere Feldhaubitze 1315-cm-schwere Feldhaubitze 1815-cm-schwere Feldhaubitze 3615-cm-schwere Feldhaubitze 4215-cm-Schnelladekanone C/2515-cm-Hochdruckpumpe „Tausendfüßler“15-cm-Kanone 1615-cm-Kanone 1815-cm-Kanone 3915-cm-Schnelladekanone C/2815-cm-Schnelladekanone C/28 in Mörserlafette17-cm-Schnelladekanone L/4017-cm-Kanone 18

Eisenbahngeschütze
(internationale Liste)

15-cm-Kanone (E) • 17-cm-Kanone (E) • 20,3-cm-Kanone (E) • 21-cm-Kanone 12 (E) • 24-cm-Kanone Theodor (E) • 24-cm-Kanone Theodor-Bruno (E) • 28-cm-Kanone Bruno (E) • 28-cm-Kanone 5 (E) • 38-cm-Kanone Siegfried (E) • 80-cm-Kanone (E)

Küstenartillerie und
Belagerungsgeschütze
(internationale Liste)

8,8-cm-Schnelladekanone C/308,8-cm-Schnelladekanone C/3110,5-cm-Schnelladekanone C/3212,7-cm-Schnelladekanone C/3420,3-cm-Schnelladekanone C/3421-cm-Mörser 1621-cm-Mörser 1821-cm-Kanone 3821-cm-Kanone 3924-cm-Haubitze 3924-cm-Haubitze 39/4024-cm-Kanone L/4624-cm-Kanone 324-cm-Kanone L/3524-cm-Schnelladekanone L/4024-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Haubitze L/1228-cm-Küstenhaubitze • 28-cm-Schnelladekanone L/40 • 28-cm-Schnelladekanone L/4528-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Schnelladekanone C/2828-cm-Schnelladekanone C/3430,5-cm-M.11-Mörser30,5-cm-Schnelladekanone L/5035,5-cm-Haubitze M138-cm-Schnelladekanone C/3440,6-cm-Schnelladekanone C/34 • 42-cm-Gamma Mörser • 60-cm/54-cm-Mörser „Karl“