15-cm-schwere Feldhaubitze 36

15-cm-schwere Feldhaubitze 36


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 15-cm-schwere Feldhaubitze 36
Entwickler/Hersteller Rheinmetall
Entwicklungsjahr 1935–1939
Produktionszeit 1935 bis 1939
Stückzahl gering
Mannschaft 7
Technische Daten
Rohrlänge 2,965 m
Kaliber 149 mm
Kaliberlänge L/24
Kadenz 4 Schuss/min Schuss/min
Höhenrichtbereich −1° bis +43° Winkelgrad
Seitenrichtbereich 56°

Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 36 war ein schweres Geschütz, das als Nachfolger für die 15-cm-schwere Feldhaubitze bei der Divisions- und Heeresartillerie der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg vorgesehen war. Es gibt keine Belege dafür, dass das Geschütz offiziell bei der Wehrmacht eingeführt wurde und in größerem Umfang zum Einsatz gekommen ist.

Geschichte

Schon kurz nach der Einführung der 15-cm-s.F.H. 18 war seitens des Heereswaffenamtes klar, dass man gern eine gleichartige Waffe für den einlastigen Pferdezug hätte. Das Trennen der Lasten für den Transport mit Gespannen benötigte viel Zeit und das Beziehen einer neuen Stellung noch viel länger. Diese Zeit war in der modernen Kriegsführung der Wehrmacht nicht mehr gegeben. Rheinmetall präsentierte einen Entwurf mit einer großen neuen Mündungsbremse zur Reduzierung des Rückstoßes, einem gekürzten Rohr und einer geänderten Lafette, die überwiegend Leichtmetall verwendete. Die neue Unterlafette verfügte über Pressstahlräder mit Gummierung. Wie bei vielen Geschützen dieser Zeit konnte das Rohr für den Transport nach hinten gezogen werden, um das Gewicht besser zu verteilen. Ein spezieller leichter Protzanhänger für den Pferdezug wurde konstruiert. Es konnte die Munition der s.F.H. 18 verschossen werden.

Im Zeitraum 1935 bis 1939 wurde eine Handvoll von Prototypen und Erprobungsmustern hergestellt. Indessen blieb es bei diesen Versuchsmustern, nach Kriegsbeginn sind keine weiteren Geschütze mehr gebaut worden.[1] Offiziell wurde das Entwicklungsprojekt schließlich 1941 eingestellt, zumal Leichtmetall zunehmend für die Flugzeugfertigung benötigt wurde, das Geschütz eine geringere Schussweite als die sFH 18 hatte und die Motorisierung der deutschen Artillerieverbände ständig ausgebaut wurde.[2]

Erhaltenes Exemplar

Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 36 ist ein technisch gut dokumentiertes Geschütz, da anders als bei manch anderen Prototypen und Kleinserien noch heute ein Exemplar in der Wehrtechnischen Studiensammlung der Bundeswehr in Koblenz zu besichtigen ist. Nach Auskunft der Museumsleitung wurde die Waffe bei Kriegsende auf dem ursprünglich von der Firma Krupp gegründeten Schießplatz Meppen, der heutigen Wehrtechnischen Dienststelle 91, von kanadischen Truppen vorgefunden. Die Gründe, aus denen das Geschütz bis zur Übernahme des Geländes 1957 durch die Bundeswehr dort anscheinend verblieb, sind nicht bekannt. In jedem Fall wurde das Geschütz, anhand der Prägung auf dem Verschlussblock erkenntlich, im Jahr 1939 gebaut.

Abgrenzung 15-cm-schwere Feldhaubitze 18/40 und 42

Die in 46 Stück[3] gebauten Geschütze 18/40 und 42 hatten eine Reichweitensteigerung zum Ziel. Für diese Waffen wurden die unveränderten Lafetten der für den Motorzug konzipierten normalen Feldhaubitze 18 verwendet. Fotografien der Feldhaubitze 36 sind an den anderen Rädern identifizierbar.

Literatur

  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger). 
  • Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933-1945 Band 1, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5830-5
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich). 

Einzelnachweise

  1. Hahn S. 153, 161
  2. Ian Hogg: German artillery of World War Two. Greenhill Books, London 1997, ISBN 1-85367-261-0, S. 64–72. 
  3. Hahn S. 154
Artillerie der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
Flugabwehr

2-cm-Flak 282-cm-Flak 292-cm-Flak 302-cm-Flak 382-cm-Flak-Vierling 382-cm-Flak-Vierling 38/432-cm-Gebirgs-Flak 382-cm-Fla-Drillings-MG 151/203-cm-Flak 103/383-cm-Flakzwilling 3033,7-cm-SK C/30 in Einh.-Laf. C/343,7-cm-Flak 183,7-cm-Flak 363,7-cm-Flak 373,7-cm-Flak M423,7-cm-Flak 433,7-cm-Flak-Zwilling 434-cm-Flak 285-cm-Flak 418,8-cm-Flak 188,8-cm-Flak 36/378,8-cm-Flak 4110,5-cm-Flak 3810,5-cm-Flak 3912,8-cm-Flak 4012,8-cm-Flak-Zwilling 40

Kampfwagenkanonen

2-cm-KwK 303,7-cm-KwK 363,7-cm-KwK 38 (t)5-cm-KwK 385-cm-KwK 397,5-cm-KwK 377,5-cm-KwK 407,5-cm-KwK 428,8-cm-KwK 368,8-cm-KwK 4312,8-cm-KwK 44

Panzerabwehr

2,8-cm-schwere Panzerbüchse 413,7-cm-Pak4,2-cm-leichte Pak 414,7-cm-Pak 36 (t) • 4,7-cm-Festungs-Pak (t) • 5-cm-Pak 385-cm-KwK in Sockellafette I7,5-cm-Pak 97/387,5-cm-Pak 397,5-cm-Pak 407,5-cm-Pak 417,5-cm-Pak 507,62-cm-Pak 368-cm-Panzerabwehrwerfer 6008,8-cm-Pak 4312,8-cm-Pak 44

Infanterie- und
Gebirgsgeschütze

7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 187,5-cm-Gebirgsgeschütz 187,5-cm-Infanteriegeschütz 377,5-cm-Infanteriegeschütz 427,5-cm-Gebirgsgeschütz 347,5-cm-Gebirgsgeschütz 3610,5-cm-Gebirgshaubitze 4015-cm-schweres Infanteriegeschütz 33

Rückstoßfreie Geschütze

7,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 42

Granatwerfer

5-cm-Granatwerfer 365-cm-Maschinengranatwerfer M198-cm-Granatwerfer 34Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42

Schwere Granatwerfer

10-cm-Nebelwerfer 3510-cm-Nebelwerfer 4012-cm-Granatwerfer 42220-cm-leichter-Ladungswerfer21-cm-Wurfmörser 6920-cm-Ladungswerfer38-cm-Ladungswerfer

Raketenartillerie

Henschel Hs 2977,3-cm-Propagandawerfer 418-cm-Raketen-Vielfachwerfer8,8-cm-Raketenwerfer 4315-cm-Do-Gerät15-cm-Nebelwerfer 4121-cm-Nebelwerfer 4228/32-cm-Nebelwerfer 4130-cm-Nebelwerfer 4230-cm-Raketen-Werfer 56Wurfrahmen 40

Feld-, mittlere und
schwere Geschütze

7,5-cm-Feldkanone 16nA7,5-cm-Feldkanone 187,5-cm-Feldkanone 387,5-cm-Feldkanone 7M857,5-cm-Feldkanone 7M5910-cm-Kanone 17Schwere 10-cm-Kanone 18Schwere 10-cm-Kanone 4210,5-cm-leichte Feldhaubitze 1610,5-cm-leichte Feldhaubitze 1810,5-cm-leichte Feldhaubitze 18M10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/3910,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/4012,8-cm-Kanone 81/112,8-cm-Kanone 81/215-cm-lange schwere Feldhaubitze 1315-cm-schwere Feldhaubitze 18 • 15-cm-schwere Feldhaubitze 36 • 15-cm-schwere Feldhaubitze 4215-cm-Schnelladekanone C/2515-cm-Hochdruckpumpe „Tausendfüßler“15-cm-Kanone 1615-cm-Kanone 1815-cm-Kanone 3915-cm-Schnelladekanone C/2815-cm-Schnelladekanone C/28 in Mörserlafette17-cm-Schnelladekanone L/4017-cm-Kanone 18

Eisenbahngeschütze
(internationale Liste)

15-cm-Kanone (E) • 17-cm-Kanone (E) • 20,3-cm-Kanone (E) • 21-cm-Kanone 12 (E) • 24-cm-Kanone Theodor (E) • 24-cm-Kanone Theodor-Bruno (E) • 28-cm-Kanone Bruno (E) • 28-cm-Kanone 5 (E) • 38-cm-Kanone Siegfried (E) • 80-cm-Kanone (E)

Küstenartillerie und
Belagerungsgeschütze
(internationale Liste)

8,8-cm-Schnelladekanone C/308,8-cm-Schnelladekanone C/3110,5-cm-Schnelladekanone C/3212,7-cm-Schnelladekanone C/3420,3-cm-Schnelladekanone C/3421-cm-Mörser 1621-cm-Mörser 1821-cm-Kanone 3821-cm-Kanone 3924-cm-Haubitze 3924-cm-Haubitze 39/4024-cm-Kanone L/4624-cm-Kanone 324-cm-Kanone L/3524-cm-Schnelladekanone L/4024-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Haubitze L/1228-cm-Küstenhaubitze • 28-cm-Schnelladekanone L/40 • 28-cm-Schnelladekanone L/4528-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Schnelladekanone C/2828-cm-Schnelladekanone C/3430,5-cm-M.11-Mörser30,5-cm-Schnelladekanone L/5035,5-cm-Haubitze M138-cm-Schnelladekanone C/3440,6-cm-Schnelladekanone C/34 • 42-cm-Gamma Mörser • 60-cm/54-cm-Mörser „Karl“