7,5-cm-Feldkanone 16nA

7,5-cm-Feldkanone 16nA


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 7,5-cm-Feldkanone 16nA
Entwickler/Hersteller Rheinmetall, Düsseldorf
Produktionszeit 1934 bis ?
Technische Daten
Rohrlänge 2,70 m
Kaliber 7,5 cm
Kaliberlänge L/36
Kadenz 10 bis 12 Schuss/min
Höhenrichtbereich −9° bis +44 Winkelgrad
Seitenrichtbereich

Die 7,5-cm-Feldkanone 16nA (nA = neuer Art) war eine Feldkanone der Reichswehr und später im Zweiten Weltkrieg der Wehrmacht.

Geschichte

Dieses Geschütz stellt eine Weiterentwicklung einer Waffe dar, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt wurde. Die Konzeption geht auf das 1896 im kaiserlichen Heer eingeführte Geschütz 7,7-cm-Feldkanone C/96 zurück. Dieses Geschütz wurde im Verlauf des Ersten Weltkrieges zur 7,7-cm-Feldkanone 16 weiterentwickelt und vorhandes Material so weit möglich umgerüstet. Diese bildete mit der 10,5-cm-leFH 16 im Jahr 1918 die Haupttypen im deutschen Heer.

Nach der Kapitulation wurden viele Geschütze von den Siegermächten beschlagnahmt und zerstört. Doch gelang es dem Heer eine größere Zahl an Geschützen deren Zugriff zu entziehen. Diese bildeten mit der 10,5-cm-leFH 16 die Masse der Geschütze innerhalb der deutschen Reichswehr.

Sogar Anfang der 1930er-Jahre standen im deutschen Heer noch viele dieser Waffen im Dienst und im Zuge der Wiederaufrüstung der Wehrmacht wurden diese Kanonen einer Kampfwertsteigerung unterzogen, indem neue 7,5-cm-Kanonenrohre in die alten Lafetten gelegt wurden.

Das so entstandene Geschütz wurde 7,5-cm-Feldkanone 16 nA genannt.[1][2]

Einsatz

Schon bei der Planung der Artillerieausrüstung des künftigen Heeres im Jahr 1928 war man sich einig, dass das Kaliber 7,5-cm künftig an Bedeutung verlieren wird. Jedoch schien eine Modernisierung der 7,7-cm Feldkanonen 16 unumgänglich. Es verhinderte aber nicht, dass nochmals die Entwicklung einer Feldkanone in Auftrag gegeben wurde, hieraus entstand die 7,5-cm-Leichte-Feldkanone 18, die aber nie in größeren Mengen gefertigt wurde, so dass über die gesamte Dauer des Zweiten Weltkriegs, die "alte" 7,5-cm-Feldkanone 16 nA weiter im Einsatz blieb.

Als leichtes Geschütz in der Wehrmacht anfänglich hauptsächlich der reitenden Artillerie der Kavallerieeinheiten zugeteilt, stellte man schnell fest, dass die Waffe für diese Aufgabe im Grund zu schwer und zu unbeweglich war. Auch war das Geschossgewicht der Sprenggranate mit nur 5,83 Kilogramm ungenügend, so dass es nach 1940 nicht mehr bei den Frontverbänden eingesetzt wurde. Vielmehr wurden die Geschütze an andere Verbände, wie Reserve-, Ausbildungs-, Sicherungs- und ortsfeste Verbände (Küstensicherung) abgegeben. In dieser Rolle soll ein Geschütz dieses Typs alleine einen alliierten Panzervorstoß verzögert und eine größere Zahl (10) von gepanzerten Fahrzeugen ausgeschaltet haben.[1]

Literatur

  • Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs : eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II : the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger). 
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger). 
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich). 

Weblinks

Commons: 7,5-cm-Feldkanone 16nA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Chris Bishop: The Encyclopedia of Weapons of World War II. MetroBooks, 2002, ISBN 978-1-58663-762-0, S. 145 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  2. Gander, Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen. S. 170 ff. 
Artillerie der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
Flugabwehr

2-cm-Flak 28 • 2-cm-Flak 29 • 2-cm-Flak 302-cm-Flak 382-cm-Flak-Vierling 382-cm-Flak-Vierling 38/432-cm-Gebirgs-Flak 382-cm-Fla-Drillings-MG 151/203-cm-Flak 103/383-cm-Flakzwilling 3033,7-cm-SK C/30 in Einh.-Laf. C/343,7-cm-Flak 183,7-cm-Flak 363,7-cm-Flak 373,7-cm-Flak M423,7-cm-Flak 433,7-cm-Flak-Zwilling 434-cm-Flak 285-cm-Flak 418,8-cm-Flak 188,8-cm-Flak 36/378,8-cm-Flak 4110,5-cm-Flak 3810,5-cm-Flak 3912,8-cm-Flak 4012,8-cm-Flak-Zwilling 40

Kampfwagenkanonen

2-cm-KwK 303,7-cm-KwK 363,7-cm-KwK 38 (t)5-cm-KwK 385-cm-KwK 397,5-cm-KwK 377,5-cm-KwK 407,5-cm-KwK 428,8-cm-KwK 368,8-cm-KwK 4312,8-cm-KwK 44

Panzerabwehr

2,8-cm-schwere Panzerbüchse 413,7-cm-Pak4,2-cm-leichte Pak 414,7-cm-Pak 36 (t) • 4,7-cm-Festungs-Pak (t) • 5-cm-Pak 385-cm-KwK in Sockellafette I7,5-cm-Pak 97/387,5-cm-Pak 397,5-cm-Pak 407,5-cm-Pak 417,5-cm-Pak 507,62-cm-Pak 368-cm-Panzerabwehrwerfer 6008,8-cm-Pak 4312,8-cm-Pak 44

Infanterie- und
Gebirgsgeschütze

7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 187,5-cm-Gebirgsgeschütz 187,5-cm-Infanteriegeschütz 377,5-cm-Infanteriegeschütz 427,5-cm-Gebirgsgeschütz 347,5-cm-Gebirgsgeschütz 3610,5-cm-Gebirgshaubitze 4015-cm-schweres Infanteriegeschütz 33

Rückstoßfreie Geschütze

7,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 42

Granatwerfer

5-cm-Granatwerfer 365-cm-Maschinengranatwerfer M198-cm-Granatwerfer 34Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42

Schwere Granatwerfer

10-cm-Nebelwerfer 3510-cm-Nebelwerfer 4012-cm-Granatwerfer 42220-cm-leichter-Ladungswerfer21-cm-Wurfmörser 6920-cm-Ladungswerfer38-cm-Ladungswerfer

Raketenartillerie

Henschel Hs 2977,3-cm-Propagandawerfer 418-cm-Raketen-Vielfachwerfer8,8-cm-Raketenwerfer 4315-cm-Do-Gerät15-cm-Nebelwerfer 4121-cm-Nebelwerfer 4228/32-cm-Nebelwerfer 4130-cm-Nebelwerfer 4230-cm-Raketen-Werfer 56Wurfrahmen 40

Feld-, mittlere und
schwere Geschütze

7,5-cm-Feldkanone 16nA • 7,5-cm-Feldkanone 187,5-cm-Feldkanone 387,5-cm-Feldkanone 7M857,5-cm-Feldkanone 7M5910-cm-Kanone 17Schwere 10-cm-Kanone 18Schwere 10-cm-Kanone 4210,5-cm-leichte Feldhaubitze 1610,5-cm-leichte Feldhaubitze 1810,5-cm-leichte Feldhaubitze 18M10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/3910,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/4012,8-cm-Kanone 81/112,8-cm-Kanone 81/215-cm-lange schwere Feldhaubitze 1315-cm-schwere Feldhaubitze 1815-cm-schwere Feldhaubitze 3615-cm-schwere Feldhaubitze 4215-cm-Schnelladekanone C/2515-cm-Hochdruckpumpe „Tausendfüßler“15-cm-Kanone 1615-cm-Kanone 1815-cm-Kanone 3915-cm-Schnelladekanone C/2815-cm-Schnelladekanone C/28 in Mörserlafette17-cm-Schnelladekanone L/4017-cm-Kanone 18

Eisenbahngeschütze
(internationale Liste)

15-cm-Kanone (E) • 17-cm-Kanone (E) • 20,3-cm-Kanone (E) • 21-cm-Kanone 12 (E) • 24-cm-Kanone Theodor (E) • 24-cm-Kanone Theodor-Bruno (E) • 28-cm-Kanone Bruno (E) • 28-cm-Kanone 5 (E) • 38-cm-Kanone Siegfried (E) • 80-cm-Kanone (E)

Küstenartillerie und
Belagerungsgeschütze
(internationale Liste)

8,8-cm-Schnelladekanone C/308,8-cm-Schnelladekanone C/3110,5-cm-Schnelladekanone C/3212,7-cm-Schnelladekanone C/3420,3-cm-Schnelladekanone C/3421-cm-Mörser 1621-cm-Mörser 1821-cm-Kanone 3821-cm-Kanone 3924-cm-Haubitze 3924-cm-Haubitze 39/4024-cm-Kanone L/4624-cm-Kanone 324-cm-Kanone L/3524-cm-Schnelladekanone L/4024-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Haubitze L/1228-cm-Küstenhaubitze • 28-cm-Schnelladekanone L/40 • 28-cm-Schnelladekanone L/4528-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Schnelladekanone C/2828-cm-Schnelladekanone C/3430,5-cm-M.11-Mörser30,5-cm-Schnelladekanone L/5035,5-cm-Haubitze M138-cm-Schnelladekanone C/3440,6-cm-Schnelladekanone C/34 • 42-cm-Gamma Mörser • 60-cm/54-cm-Mörser „Karl“