Hafthohlladung

Hafthohlladung

Die Hafthohlladung war ein deutsches Panzernahkampfmittel im Zweiten Weltkrieg. Es handelt sich um einen Hohlladungsprengkörper mit drei Dauermagneten zur Befestigung an einem Panzerfahrzeug. Die drei Hufeisenmagnete erreichten eine Haftleistung von 45 kg. Die Magnete dienten auch dazu, den nötigen Abstand der Hohlladung von der Panzerstahloberfläche zur Herausbildung des Stachels herzustellen. Nach dem Befestigen wurde der Zünder ausgelöst, der nach wenigen Sekunden den Sprengkörper detonieren ließ. Es wurden in zwei Versionen über 553.900 Stück gefertigt, von denen es im März 1945 noch 59.000 Stück gab. Später wurde die Hafthohlladung durch die Faustpatrone, Panzerfaust und Panzerschreck ersetzt.

Geschichte

Anbringen einer Hafthohlladung bei Ausbildung des Volkssturms, Januar 1945

Als die deutsche Infanterie in der Sowjetunion zum ersten Mal auf die schwer gepanzerten KW-1- und T-34-Kampfpanzer traf, hatte sie nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, diese zu bekämpfen. Das Heereswaffenamt arbeitete mit Hochdruck an verschiedenen Mitteln. Neben der Panzerwurfmine und der Panzerhandmine wurde auch die Hafthohlladung entwickelt und zuerst 1942 an der Wolchow-Front verwendet.

Technische Daten

Durchmesser 150 mm, Höhe 272 mm, Durchschlagsleistung etwa 140 mm RHA

  • HHL 3
    • Hafthohlladung 1,5 kg (bauchige Form)
    • Gesamtgewicht 3 kg
  • HHL 3,5
    • Hafthohlladung 1,7 kg (Trichterform)
    • Gesamtgewicht 3,5 kg

Siehe auch

  • Typ 99 Haftmine
  • Zimmerit

Literatur

  • Uwe Feist, Robert Johnson, Kurt Rieger: Die Wehrmacht. Band 2. Verlag Battle Born Books, 2009, ISBN 978-0-615-22233-2, S. 154–159.
  • Fritz Hahn: Infanteriewaffen, Pionierwaffen, Artilleriewaffen, Pulver, Spreng- und Kampfstoffe. Band 1 von Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933–1945. Verlag Bernard & Graefe, 1986, ISBN 978-3-7637-5830-2.
  • Merkblatt 44/7: Verwenden und Bedienung von Hafthohlladungen 3 kg. 1943.
  • Gordon L. Rottman: World War II Infantry Anti-Tank Tactics. Osprey Publishing, 2005, ISBN 978-1-84176-842-7, S. 47. (67 Seiten online-PDF)

Weblinks

Commons: Hafthohlladungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lonesentry Hafthohlladungen (englisch)
Handwaffen der Wehrmacht* im Zweiten Weltkrieg
Seitenwaffen

Bajonett S84/98 • Seitengewehr Modell 42Mauser C96LugerWalther P38Walther PPKeWalther PPSauer 38HMauser HScAstra 600Dreyse Modell 1907Volkspistole

Gewehre und
Karabiner

Karabiner 98kGewehr 24(t)G29/40G33/40 G98/40Gewehr 41Gewehr 43/Karabiner 43Sturmgewehr 44Fallschirmjägergewehr 42Luftwaffendrilling M30 Sturmgewehr 45Volkssturmgewehr

Maschinenpistolen

MP18MP 34(ö)MP35MP40MP 41MP 3008Erma EMPErma EMP 44

Maschinengewehre

MG 08Maschinengewehr SchwarzloseMG 13MG 15MG 17MG 26(t)MG 30MG 34MG 42MG 45MG 131lMG28(p)MG 35/36

Granatwerfer

Granatwerfer 34Granatwerfer 36Granatbüchse 39Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42Granatwerfer 42

Handgranaten

Stielhandgranate 24Eihandgranate 39Stielhandgranate 43Splitterring

Panzerabwehr

FaustpatronePanzerfaustRaketenpanzerbüchse 54 (Panzerschreck)Panzerbüchse 38Panzerbüchse 39Panzerbüchse M.SS412-cm-Panzerabwehrbüchse 785 • Panzerwurfmine • Hafthohlladung • Geballte LadungSchießbecher

Flammenwerfer

Flammenwerfer 35Flammenwerfer 41Einstossflammenwerfer 46

Flugabwehr

Fliegerfaust

Beutewaffen

Pistole 625(f)Pistole 640(b)Pistole 35(p)Maschinenpistole MP 715(r)Maschinenpistole MP 717(r)Gewehr 24(t)Panzerbüchse 35(p)

(*) Sowie anderer deutscher militärischer Formationen