Verena Dohrn

Verena Dohrn (geb. Oehlschläger, *25. Juli 1951 in Hannover) ist eine deutsche Historikerin, Slawistin und Publizistin mit Arbeitsschwerpunkten in der Neueren Geschichte und Kultur Ostmittel- und Osteuropas, insbesondere in der jüdischen Geschichte und Kultur.

Verena Dohrn (2021)

Leben

Verena Dohrn wuchs in einem Pastorenhaushalt (Eltern Elisabeth und Gerhard Oehschläger) in Brelingen bei Hannover mit ihren vier Geschwistern auf.

Verena Dohrn ist seit 1971 mit Henning Dohrn verheiratet. Sie haben zwei Kinder.

Sie besuchte das Gymnasium Großburgwedel (bei Hannover). Sie studierte von 1970 bis 1977 Germanistik (u.a. bei Hans Mayer), Geschichte und Philosophie an der Technischen Universität Hannover (heute: Leibniz-Universität Hannover) und schloss das Studium mit dem Ersten Staatsexamen (Höheres Lehramt) ab. 1983 folgten Referandariat und Zweites Staatsexamen. Ein Aufbaustudium in der Slawistik einschließlich längerer Forschungsaufenthalte in der Sowjetunion beendete sie 1986 mit einer Promotion über die frühe autobiographische Prosa des sowjetischen Literaturtheoretikers und Schriftstellers Viktor Schklowski bei Hans Günther an der Universität Bielefeld.

Arbeitsgebiete

  • Jüdische Studien mit Schwerpunkt Geschichte und Kultur der osteuropäischen DiasporaRussisch-jüdische Geschichte des 19./20. Jahrhunderts
  • Vergleichende Kulturgeschichte im östlichen Europa
  • Neuere Geschichte Ostmittel- und Osteuropas
  • Biografisches Schreiben

Projekte

  • seit 2016 Freie Autorin
  • 2012-2015 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Leitung des Projekts „Emigranten und Wirtschaftsbürger. Die Ölunternehmer Kahan zwischen Baku, Berlin und Palästina (1850-1950)“
  • seit Dez 2009 Außerplanmäßige Professorin der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2008-2011 Freie Universität Berlin Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Projekts „Charlottengrad und Scheunenviertel. Osteuropäisch-jüdische Migranten im Berlin der 1920/30er Jahre“ am Osteuropa-Institut,
  • 2006-2007 Freie Universität Berlin Mitarbeiterin am Lehrstuhl Prof. Dr. Gertrud Pickhan, Osteuropa-Institut,
  • WS 2003/4 Ruhrunuversität Bochum Vertretung des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte (C 4), Prof. Dr. Bernd Bonwetsch
  • Seit Juli 2002 Privatdozentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2001–2005 Simon-Dubnow-Institut an der Universität Leipzig Freie Mitarbeiterin und Leiterin des Editionsprojekts „Simon Dubnows Erinnerungen“
  • 1997-1999 Georg-August-Universität Göttingen Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
  • 1993-1995 Universität Bremen Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle „Osteuropa“
  • 1987-1993 NDR, Radio Bremen, WDR, Neue Kritik/Frankfurter Hefte Freie Autorin und Publizistin

Schriften (Auswahl)

  • Die Literaturfabrik. Die frühe autobiographische Prosa V. B. Šklovskijs – ein Versuch zur Bewältigung der Krise der Avantgarde (= Slavistische Beiträge. 216). Sagner, München 1987, ISBN 3-87690-384-X (Zugleich: Bielefeld, Universität, Dissertation, 1986). online: https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00066183_00001.html
  • Reise nach Galizien. Grenzlandschaften des alten Europa. S. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-015310-3.
  • Baltische Reise. Vielvölkerlandschaft des alten Europa. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-015313-8. Niederländische Ausgabe: Baltische reizen. Vertaald door Tinke Davids. Amsterdam/Antwerpen 1995.
  • als Herausgeberin: Simon Dubnow: Buch des Lebens. Erinnerungen und Gedanken. Materialien zur Geschichte meiner Zeit. 3 Bände (Band 1: 1860–1903. 2004; Band 2: 1903–1922. 2005; Band 3: 1922–1933. 2005). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004–2005, ISBN 3-525-36953-0.
  • Jüdische Eliten im Russischen Reich. Aufklärung und Integration im 19. Jahrhundert (= Beiträge zur Geschichte Osteuropas. 44). Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-412-20233-0 (Zugleich: Göttingen, Universität, Habilitationsschrift, 2002).
  • als Herausgeberin mit Gertrud Pickhan: Transit und Transformation. Osteuropäisch-jüdische Migranten in Berlin 1918–1939 (= Charlottengrad und Scheunenviertel. 6). Wallstein, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0797-1.
  • als Herausgeberin mit Anne-Christin Saß, Britta Korkowsky, Tamara Or: „… die Nacht hat uns verschluckt“. Poesie und Prosa jüdischer Migrant*innen im Berlin der 1920er und 30er Jahre. Eine Anthologie (= Charlottengrad und Scheunenviertel. 6). Wallstein, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3133-4.
  • Die Kahans aus Baku. Eine Familienbiographie. Wallstein, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3342-0. Englische Ausgabe: The Kahans From Baku. A Family Saga. Translated by Uri Themal. Brookline, MA: Academic Studies Press, 2022, ISBN 978-1-64469-754-2 Russische Ausgabe: Kagany iz Baku. Istrorija odnoj sem’i, Perevod Marina Koreneva, Brookline, MA/Sankt Petersburg: Academic Studies Press/BiblioRossika, 2024, ISBN 979-8-88719-519-3.

Wissenschaftliche Aufsätze

Website von Verena Dohrn/wissenschaftliche Aufsätze

  • Website von Verena Dohrn
  • Literatur von und über Verena Dohrn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Verena Dohrn bei Perlentaucher.
  • Verena Dohrn bei literaturkritik.de
  • Verena Dohrn bei prabook
Normdaten (Person): GND: 12355330X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr89012499 | VIAF: 266621266 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dohrn, Verena
ALTERNATIVNAMEN Oehlschläger, Verena (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Historikerin
GEBURTSDATUM 25. Juli 1951
GEBURTSORT Hannover