Stephan Sinding

Stephan Sinding, fotografiert von Marta Wolff (1914)
Der Bildhauer bei der Arbeit an seiner Monumentalgruppe "Mutter Erde"

Stephan Abel Sinding (* 4. August 1846 in Trondheim; † 23. Januar 1922 in Paris) war ein dänisch-norwegischer Bildhauer.

Leben und Wirken

Sinding war der Sohn von Mathias Vilhelm Sinding und dessen Frau Cecilie Marie (geborene Mejdell) sowie der Bruder des Komponisten Christian Sinding. Er studierte ab 1865 in Christiania Philosophie und Rechtswissenschaft, erwarb dort den Doktorgrad, wandte sich dann aber der Bildhauerkunst zu. 1871 ging er nach Berlin, wo er eine Zeit lang Schüler von Albert Wolff war.

Sein eigenartigstes und größtes Werk ist die Kolossalgruppe Mutter Erde (Moder Jord), die im Hof der Kopenhagener Ny Carlsberg Glyptotek aufgestellt ist und an der er das ganze Jahr 1900 arbeitete. Als eigentliches Motiv und erste Bezeichnung für diese Plastik, die in einer der schwersten Zeiten Sindings entstand, schwebte ihm Terra mater, ultimum refugium vor: Die Mutter als letzte Zuflucht des Menschen, der unter der Last des Leides zu erliegen droht.

Zu Sindings bekannten Arbeiten zählen Statuen der norwegischen Dichter Henrik Ibsen und Bjørnstjerne Bjørnson, die vor dem Nationaltheatret in Oslo errichtet wurden.

Stephan Sinding starb am 23. Januar 1922 in Paris und fand auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 82) seine letzte Ruhestätte.

Galerie

  • Verwitwet
    Verwitwet
  • Barbarenmutter
    Barbarenmutter
  • Sindings Walküre, in Kopenhagen, 1908
    Sindings Walküre, in Kopenhagen, 1908
  • Anbetung I
    Anbetung I
  • Anbetung, um 1900 (Schlosspark Thürmsdorf Sächsische Schweiz)
    Anbetung, um 1900 (Schlosspark Thürmsdorf Sächsische Schweiz)
  • Ole Bull in Bergen, Norwegen
    Ole Bull in Bergen, Norwegen
  • Henrik Ibsen, vor dem Nationaltheater in Oslo
    Henrik Ibsen, vor dem Nationaltheater in Oslo
  • Grab Lachmann, Hamburg-Ohlsdorf

Literatur

  • Paul Elsner: Stephan Sinding. In: Nord und Süd. 121, 1907, S. 58–67 mit 1 Abb. (archive.org PDF; 29 MB).
  • Maximilian Rapsilber: Stephan Sinding. Marquardt & Co. Verlagsanstalt, Berlin o. Jahr (um 1910/11).
  • Georg Nordensvan: Sinding, 2. Stefan Abel S. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 25: Sekt–Slöjskifling. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1917, Sp. 615–617 (schwedisch, runeberg.org – Im Familienartikel). 
  • C. W. Schnitler: Sinding, Stephan Abel. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 21: Schinopsis–Spektrum. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1926, S. 442–443 (dänisch, runeberg.org). 
  • Sinding, Stephan. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 85 (biblos.pk.edu.pl). 
Commons: Stephan Sinding – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stephan Sinding In: Store norske leksikon. snl.no
  • Stephan Sinding In: Norsk biografisk leksikon. nbl.snl.no
  • Anette Sørensen: Stephan Sinding Kunstindeks Danmark
Normdaten (Person): GND: 117630268 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2001003948 | VIAF: 45085255 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Sinding, Stephan
ALTERNATIVNAMEN Sinding, Stephan Abel
KURZBESCHREIBUNG dänisch-norwegischer Bildhauer
GEBURTSDATUM 4. August 1846
GEBURTSORT Trondheim
STERBEDATUM 23. Januar 1922
STERBEORT Paris