Sikorsky R-4

Sikorsky R-4

Comdr. Frank A. Erickson, USCG, und Dr. Igor Sikorsky am 14. August 1944 in einer R-4
Typ Leichter Hubschrauber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Hersteller Sikorsky Aircraft Corporation
Erstflug 14. Januar 1942
Produktionszeit

1942 bis 1944

Stückzahl 131

Der Sikorsky R-4 war ein in den 1940er Jahren entwickelter und eingesetzter Hubschrauber des US-amerikanischen Herstellers Sikorsky Aircraft Corporation. Der R-4 war sowohl das erste in den USA in Serie produzierte als auch das erste von den Streitkräften der Vereinigten Staaten eingesetzte Hubschraubermodell.

Hoverfly I (ex YR-4B) auf der MV Daghestan

Entwicklung und Erprobung

Als Grundlage für die Entwicklung des militärischen Prototyps XR-4 diente der VS-300-Hubschrauber. Der VS-300 wurde ebenfalls von Igor Sikorski konstruiert und 1940 erstmals öffentlich vorgeführt.

Der XR-4 (Herstellerbezeichnung: VS-316A) hatte seinen Erstflug am 13. Januar 1942. Nach den erfolgreichen Flugversuchen bestellte die United States Army Air Forces drei YR-4As und 27 YR-4Bs zur Einsatzerprobung und Flugausbildung. Von den 30 bestellten Fluggeräten wurde je eines an Burma und den Bundesstaat Alaska abgegeben. Weitere Fluggeräte wurden der US-Marine, US-Küstenwache (jeweils als HNS-1 bezeichnet) und der britischen Marine (diese führte den Hubschrauber unter der Bezeichnung Hoverfly I) zugewiesen. Von der Serienversion R-4B wurden 100 Stück hergestellt, davon 20 für die US Navy und 45 für die britische Royal Air Force (RAF).

1943 erhielt der XR-4 einen größeren Hauptrotor sowie einen stärkeren Motor Warner R-550 statt des Warner R-500 und damit die neue Bezeichnung XR-4C.

Vom 6. bis 21. Januar 1944 führte der Stückgutfrachter MV Daghestan beim Geleitzug HX 274 einen Sikorsky R-4 mit. Dieser wurde, noch unbewaffnet, während der Überführung ausführlich getestet.[1] Diese Hoverfly I gehörte zu den ersten sieben nach England überführten US-Hubschraubern (zwei ex YR-4A und fünf ex YR-4B).[2]

Sikorsky R-4B im National Museum of the United States Air Force

Die Bezeichnung R-4 der United States Army Air Forces wurde 1948 durch ein neues Bezeichnungssystem in H-4 geändert.

Sikorsky R-4 als Großmodell im Maßstab 1:11 im Hubschraubermuseum Bückeburg

Produktion

Abnahme der R-4 durch die USAAF:[3]

Hersteller 1942 1943 1944 SUMME
Sikorsky, Stratford 1 14 115 130

Der R-4 in Museen

Militärische Nutzer

Technische Daten

Kenngröße Daten R-4C
Besatzung 2
Rotordurchmesser 11,5 m
Länge 10,2 m
Höhe 3,8 m
maximal zulässige Gesamtmasse 1170 kg
Triebwerk 1 × Warner R-550 mit 149 kW (ca. 200 PS)
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h
Marschgeschwindigkeit 105 km/h
Schwebegipfelhöhe 2400 m

Siehe auch

Literatur

  • René Francillon: Hoverfly – The Sikorsky R-4 Story. In: AIR International Dezember 1992, S. 321–328
Commons: Sikorsky R-4 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sikorsky R-4-Seite beim National Museum of the United States Air Force
  • Heereshubschrauber Sikorsky R-4 auf www.eichhorn.ws
  • Fotogalerie Sikorsky R-4B Hoverfly I

Einzelnachweise

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Januar 1944, abgerufen am 17. November 2012
  2. René Francillon, 1992, S. 326
  3. Statistical Digest of the USAF 1946, S. 100 ff.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 7520260-8 (lobid, OGND, AKS)
Hubschrauber der USN/USMC bis 1962:

HSL • HSS • HCH • HOEHOKHOSHO2SHO3SHO4S • HO5S • HNS • HTEHTKHTLHRB • HRH • HRPHRSHR2SHR3S • HJD/HJH • HJP/HUP • HJS • HUKHU2KHUL • HUM • HUSHU2S • HOG/RON • ROE

Tragschrauber des USAAC von 1935 bis 1939:

G-1G-2

Hubschrauber der USAAF von 1941 bis 1947:

XR-1XR-2XR-3 • R-4 • R-5A bis R-5ER-5F bis R-5HR-6XR-7XR-8XR-9 • XR-10 • XR-11 • R-12 • XR-13 • R-14 • XR-15

Hubschrauber der US-Army von 1956 bis 1962:

HC-1A / HC-1BHO-1HO-2YHO-3 • YHO-4 • YHO-5HO-6HU-1VZ-1 (YHO-1)HZ-1 (YHO-2)

USAF-System 1948 bis heute (ab 1962 für US-Streitkräfte):

H-4 • H-5A bis H-5EH-5F bis H-5HH-6XH-9 • XH-10 • XH-11 • H-12 • H-13 • XH-15 • H-16 • XH-17 • YH-18 • H-19 • XH-20 • H-21H-22H-23 • YH-24 • H-25 • XH-26 • XH-28 • XH-29 • YH-30 • YH-31 • YH-32XH-33H-34XH-35CH-37 • XH-39 • X/YH-40 • CH-41 • XH-42 • H-43CH-46CH-47XH-48XH-49QH-50 • XH-51 • HH-52CH-53 (CH-53K) • CH-54TH-55AH-56TH-57OH-58XH-59UH-60 • YUH-61 • XCH-62 • YAH-63AH-64HH-65RAH-66TH-67MH-68ARH-70VH-71UH-72TH-73MH-90H-92

Parallel verwendetes System der US-Streitkräfte seit 1962:

AH-1 / UH-1H-2H-3 • YOH-4 • YOH-5OH-6 (AH-6 / MH-6)

Herstellerbezeichnungen

VS-300 (S-46) • S-47 (VS 316) • S-48 (VS 327)S-49 (VS 316B)S-51 • S-52 • S-53 • S-54 • S-55S-56S-57S-58 • S-59 • S-60S-61S-62 • S-63 • S-64S-65S-66S-67 • S-68 • S-69S-70 • S-71 • S-72 • S-73 • S-74 • S-75 • S-76 • S-80 • S-92S-97 • S-100 • S-300S-333S-434X2 • Raider X • SB>1

Militärische Bezeichnungen

XV-2H-3 • R-4 • H-5A bis H-5EH-5F bis H-5HR-6 • H-18 • H-19H-34CH-37 • XH-39 • HH-52CH-53 (CH-53K) • CH-54XH-59HH-60MH-60SH-60UH-60VH-60RAH-66CH-124CH-148

Schulflugzeuge der U.S. Navy und des U.S. Marine Corps von 1922 bis 1948
Trainer N (1922 bis 1948)

NB • N2B • N2C • NE • HN • NH • NJ • NK • NL • N2M • N2N • N3N • N5N • NP • NQ • NR • NS • N2S • NT-1 / NT-2 • N2T • NY • N2Y • N3Y • N4Y

Scout Trainer SN (1939 bis 1948)

SNB • SNC • SNJSN2JSNV

Glider Training LN (1941 bis 1945)

LNE • LNPLNR • LNS • LNT

Siehe auch: USAAC/USAAF/USAF-Schulflugzeuge bis 1948 und US-Schulflugzeuge ab 1948