Leopold von Zastrow

Leopold von Zastrow (* 15. Oktober 1702 in Kölpin; † 20. Februar 1779 in Kassel) war preußischer, später hessen-kasselscher Generalleutnant.

Leben

Familie

Er war ein Sohn von Bernd Christian von Zastrow (1644–1717), Erbherr auf Kölpin, Bärwalde und Neuhof, und dessen Ehefrau Anna Katharina von Bonin aus dem Hause Naseband.[1] Zastrow war seit 1761 mit Anna Dorothea Elisabeth von Reibnitz (1725–1808) verheiratet.

Militärkarriere

Zastrow begab sich jung in französische Dienste, wo er bis zum Kapitän aufstieg. Dann wurde er von Friedrich II. in die Preußische Armee gerufen und als Major, nachdem er bereits in der Schlacht bei Soor im Felde stand, im Infanterieregiment „Forcade“ angestellt. Bei Beginn des Siebenjährigen Krieges war Zastrow Oberstleutnant, wurde in der Schlacht bei Prag verwundet. Für das Gefecht bei Reichenberg wurde Zastrow der Orden Pour le Mérite verliehen. In der Schlacht bei Leuthen bildete das von ihm befehligte Regiment „von Geist“ die Spitze der dritten Angriffskolonne. 1758 wurde er Kommandant von Schweidnitz, 1759 Chef des Infanterieregiments Nr. 38 und 1760 zum Generalmajor befördert.

1761 wurde Schweidnitz von den Österreichern unter Gideon Ernst von Laudon in einem Überraschungsangriff genommen. Am 3. März 1763 befahl der König eine kriegsgerichtliche Untersuchung über den Fall von Schweidnitz. Das Kriegsgericht unter General der Kavallerie Zieten sprach Zastrow schuldig und verurteilte ihn zu einer zweijährigen Festungshaft. Daraufhin demittierte er 1765 als Generalleutnant und trat im Jahr darauf in hessen–kasselsche Dienste. Der Landgraf Friedrich II. verlieh Zastrow den Hausorden vom Goldenen Löwen.

Literatur

  • Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen. Wever, 1791, Band IV, S. 304–306; Textarchiv – Internet Archive.
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 364; Textarchiv – Internet Archive.
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der Chur-Brandenburgischen und Königlich Preußischen Armee von 1640 bis 1840. Berlin 1840, S. 92, Nr. 481; books.google.de
  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich’s des Grossen. Leipzig 1853, S. 235; Textarchiv – Internet Archive.
  • Julius Mebes: Beiträge zur Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und Heeres. Lüderitz, 1861, Band 1, S. 483 f., Nr. 260; Textarchiv – Internet Archive.
  • Otto von Zastrow: Die Zastrowen. Berlin 1872, S. 123.
  • Bernhard von PotenZastrow, Leopold von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 719 f.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 1. Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], S. 474, Nr. 487, DNB 367632764.

Einzelnachweise

  1. Bernd Christian. In: Marcelli Janecki, Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Erster Band. W. T. Bruer’s Verlag, Berlin 1896, S. 972 (dlib.rsl.ru). 
Normdaten (Person): GND: 138509131 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 90795293 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Zastrow, Leopold von
ALTERNATIVNAMEN Zastrow, Karl Anton von; Zastrow, Carl Anton von
KURZBESCHREIBUNG preußischer, später hessen-kasselscher Generalleutnant
GEBURTSDATUM 15. Oktober 1702
GEBURTSORT Kölpin
STERBEDATUM 20. Februar 1779
STERBEORT Kassel