Laura Kenny

Laura Kenny
Laura Kenny (2019)
Laura Kenny (2019)
Zur Person
Vollständiger Name Laura Rebecca Kenny
Spitzname Trotty
Geburtsdatum 24. April 1992 (32 Jahre)
Nation Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Disziplin Bahn/Straße
Karriereende 2024
Wichtigste Erfolge
Olympische Sommerspiele
2021 Gold – Zweier-Mannschaftsfahren
2021 Silber – Mannschaftsverfolgung
2016 Gold – Omnium
2016 Gold – Mannschaftsverfolgung
2012 Gold – Omnium
2012 Gold – Mannschaftsverfolgung
UEC-Bahn-Europameisterschaften
2020 Europameister-Trikot – Mannschaftsverfolgung
Letzte Aktualisierung: 2. Juli 2022
Europameisterin im Omnium: Trott (M.) mit Amalie Dideriksen (l.) und Aušrinė Trebaitė (2015)
Laura Kenny im Omnium bei der Bahn-WM 2020

Dame Laura Rebecca Kenny, geb. Trott, DBE, (* 24. April 1992 in Harlow) ist eine ehemalige britische Radrennfahrerin, fünffache Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin. Sie ist die erfolgreichste britische Bahnradsportlerin der 2010er Jahre.

Sportliche Laufbahn

2010 wurde Laura Trott Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Katie Colclough und Wendy Houvenaghel. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011 wurde sie Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Houvenaghel und Danielle King. 2011 wurde sie in Apeldoorn Doppel-Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung sowie im Omnium und war damit erfolgreichste Sportlerin der EM. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012 errang sie erneut zwei Goldmedaillen, in der Mannschaftsverfolgung sowie als jüngste Starterin im Omnium.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London errang Trott zwei Goldmedaillen, eine im Omnium sowie eine weitere in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit King und Joanna Rowsell, wobei die Fahrerinnen an einem Tag zweimal ihren eigenen Weltrekord verbesserten, den sie im April 2012 bei der Bahn-WM in Melbourne aufgestellt hatten. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2013 in Minsk wurde sie gemeinsam mit Danielle King und Elinor Barker erneut Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung; im Omnium belegte sie Rang zwei.

2014 wurde Laura Trott (Spitzname: „Trotty“) britische Meisterin im Straßenrennen. Bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2015 im schweizerischen Grenchen errang sie drei Goldmedaillen, im Omnium, in der Mannschaftsverfolgung sowie im Scratch. Mit insgesamt zehn Titeln ist Trott die bisher erfolgreichste Radsportlerin bei Europameisterschaften.[1]

2016 wurde Trott für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert, nachdem sie im Frühjahr des Jahres Weltmeisterin im Omnium sowie im Scratch geworden war. In Rio wurde sie Olympiasiegerin in Omnium und Mannschaftsverfolgung.

Im Februar 2018 kündigte Laura Trott an, sie werde nach der Geburt eines Kindes im August 2017 bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 erstmals wieder international an den Start gehen,[2] wo sie mit dem britischen Team Silber in der Mannschaftsverfolgung errang. Kurz zuvor war sie britische Meisterin im Omnium geworden. Im selben Jahr gewann sie bei vier Läufen von Bahnrad-Weltcups Goldmedaillen in verschiedenen Disziplinen. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2019 errang sie mit dem britischen Vierer Silber in der Mannschaftsfolgung, wurde Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung und gewann zwei Silbermedaillen.

Die Britinnen Laura Kenny, Katie Archibald, Josie Knight und Neah Evans fuhren im November 2020 bei der Bahn-EM in der Mannschaftsverfolgung mit 4:10,437 Minuten bis auf 0,199 Sekunden an den vier Jahre alten Weltrekord von den Olympischen Spielen 2016 in Rio heran, als das britische Team Gold gewann.[3] 2021 startete Kenny bei den Olympischen Spielen in Tokio. Gemeinsam mit Archibald errang sie die Goldmedaille im Zweier-Mannschaftsfahren, und in der Mannschaftsverfolgung mit Archibald, Neah Evans, Josie Knight und Elinor Barker die Silbermedaille. Während der Schlussfeier war sie die Fahnenträgerin ihrer Nation.

Nachdem der Sportdirektor von British Cycling Anfang März noch gesagt hatte, Kenny habe noch eine „geringe Chance“ sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren, erklärte sie wenige Wochen später ihren Rücktritt vom Leistungsradsport. Trainieren und Rennen fahren mit zwei kleinen Kindern sei ihr zu „stressig“ geworden, auch wenn sie gerne an vierten Spielen teilgenommen hätte.[4]

Ehrungen

Laura Trott wurde mit der Aufnahme in die Hall of Fame des europäischen Radsportverbandes Union Européenne de Cyclisme geehrt. 2013 wurde sie zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt.[5] 2014 wurde das Grundy Park Leisure Centre in Cheshunt in The Laura Trott Leisure Centre umbenannt, nachdem es für vier Millionen Pfund renoviert worden war.[6]

2013 belegte sie auf der britischen Rangliste der „100 Sexiest Women in the World“ des Männermagazins FHM Platz 42.[7]

2016 wurde Laura Kenny von der Sunday Times als Sportswoman of the Year ausgezeichnet[8] und auch vom Modemagazin Harper’s Bazaar als „Frau des Jahres“ geehrt.[9] Im Januar 2017 wurde sie zum Commander des Order of the British Empire ernannt.[10] Wenige Wochen später wurde sie für den Laureus World Sports Awards als Weltsportlerin des Jahres nominiert.[11] 2022 sie als Dame Commander des Order of the British Empire geadelt.

Privates

Die ehemalige Radrennfahrerin und spätere Trainerin Emma Trott ist die ältere Schwester von Laura Kenny.

Ab Weihnachten 2014 war Laura Trott mit ihrem Mannschaftskameraden Jason Kenny (* 1988) verlobt.[12] Gemeinsam hat das Paar bis 2016 zehn olympische Goldmedaillen gewonnen. Ihre Beziehung war 2012 zufällig öffentlich geworden, als sie sich bei einem Beachvolleyballspiel bei den Olympischen Spielen in London auf der Tribüne küssten, während der vor ihnen sitzende David Beckham fotografiert wurde.[13] Am 24. September 2016 heiratete das golden couple des britischen Bahnradsports, und Laura Trott nahm den Namen ihres Mannes an.[14][15] Im November 2016 veröffentlichte das Paar seine gemeinsame Autobiografie The Inside Track.[16]

Im August 2017 bekamen die Kennys einen Sohn.[17] 2021 erlitt Laura Kenny eine Fehlgeburt, musste nach einer Eileiterschwangerschaft im Jahr 2022 operiert werden und brachte 2023 einen zweiten Sohn zur Welt.[18][19]

Erfolge

Bahn

2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2018
2019
2020
2021
2022

Straße

2014
  • Britische Meisterin – Straßenrennen

Teams

  • 2012 Team Ibis Cycles
  • 2013–2014 Wiggle Honda
  • 2015–2016 Matrix Fitness

Literatur

Weblinks

Commons: Laura Kenny – Sammlung von Bildern
  • Laura Kenny in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Laura Kenny in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Laura Kenny in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Offizieller Webauftritt

Einzelnachweise

  1. Laura Trott takes omnium gold to claim record 10th European title. In: dailymail.co.uk. 18. Oktober 2015, abgerufen am 26. Oktober 2015 (englisch). 
  2. Laura Kenny back in action at Track World Championships. In: Cycling News. 7. Februar 2018, abgerufen am 7. Februar 2018 (englisch). 
  3. Bahn-EM: Vierer mit Topzeit zu Gold, aber am Weltrekord vorbei. In: eurosport.de
  4. Katie Falkingham: Laura Kenny: Britain's most successful female Olympian retires from cycling. In: bbc.com. 18. März 2024, abgerufen am 19. März 2024 (englisch). 
  5. NY13 - London 2012 Olympic and Paralympic Games. 29. Dezember 2012, abgerufen am 12. November 2015. 
  6. Cheshunt’s Grundy Park Leisure Centre renamed after Laura Trott ahead of Women’s Tour stage four (Memento vom 29. Januar 2015 im Webarchiv archive.today)
  7. Paul Christian: Laura Trott is sure hot as she’s voted into FHM’s top 100 sexiest women in the world. In: whtimes.co.uk. 7. Mai 2013, abgerufen am 12. November 2015 (englisch). 
  8. 'Tremendous ambassador’ Kenny wins Sportswoman of the Year Award. In: britishcycling.org.uk. Abgerufen am 9. Dezember 2016 (englisch). 
  9. Laura Kenny von «Harper's Bazaar» als «Frau des Jahres» 2016 geehrt. In: rad-net.de. 7. November 2016, abgerufen am 7. November 2016. 
  10. The London Gazette (Supplement) no. 61803. p. N9
  11. Kenny und Atherton für Laureus World Sports Award nominiert. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 16. Januar 2017. 
  12. Simon MacMichael: GB track riders "treated like kids," says Jason Kenny. In: road.cc. 1. März 2016, abgerufen am 2. März 2016 (englisch). 
  13. Olympics Day 12 - Beach Volleyball
  14. Olympic cyclists Jason Kenny and Laura Trott marry. In: theguardian.com. 25. September 2016, abgerufen am 25. September 2016 (englisch). 
  15. Five golds for Great Britain in Glasgow. In: dailymail.co.uk. 7. November 2016, abgerufen am 7. November 2016. 
  16. Revealed: First glimpse of new Jason and Laura Kenny autobiography. In: theboltonnews.co.uk. 28. Oktober 2016, abgerufen am 7. November 2016 (englisch). 
  17. Laura and Jason Kenny announce birth of first child with family picture on Instagram. In: telegraph.co.uk. 25. August 2017, abgerufen am 31. August 2017 (englisch). 
  18. Martyn Herman: Cycling-Britain's Kenny has only slim chance of racing at Paris Olympics. nasdaq.com, 5. März 2024, abgerufen am 6. März 2024. 
  19. Ian Parker: Olympic heroes Laura and Jason Kenny welcome new baby with wonderful traditional name - Mirror Online. In: mirror.co.uk. 22. Juli 2023, abgerufen am 6. März 2024 (englisch). 

2012 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Danielle King / Laura Trott / Joanna Rowsell | 2016 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Katie Archibald / Laura Trott / Elinor Barker / Joanna Rowsell-Shand | 2020 Deutschland Franziska Brauße / Lisa Brennauer / Lisa Klein / Mieke Kröger

Liste der Olympiasieger im Radsport

Olympiasiegerinnen im Zweier-Mannschaftsfahren

2020: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Katie Archibald / Laura Kenny

Liste der Olympiasieger im Radsport

2009 Josephine Tomic | 2010, 2011 Tara Whitten | 2012, 2016 Laura Trott | 2013, 2014 Sarah Hammer | 2015 Annette Edmondson | 2017, 2021 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Yūmi Kajihara | 2022, 2023 Jennifer Valente

Weltmeisterinnen im Scratch

2002 Lada Kozlíková | 2003, 2005 Olga Sljussarewa | 2004 Yoanka González Pérez | 2006 María Luisa Calle | 2007, 2009 Yumari González | 2008 Ellen van Dijk | 2010 Pascale Jeuland | 2011 Marianne Vos | 2012, 2013 Katarzyna Pawłowska | 2014 Kelly Druyts | 2015, 2018, 2020 Kirsten Wild | 2016 Laura Trott | 2017 Rachele Barbieri | 2019 Elinor Barker | 2021, 2022 Martina Fidanza | 2023 Jennifer Valente

2008 Houvenaghel / Romero / Rowsell | 2009 Armitstead / Houvenaghel / Rowsell | 2010 Ankudinoff / Kent / Tomic | 2011 Trott / Houvenaghel / King | 2012 Trott / Rowsell / King | 2013 King / Trott / Barker | 2014 Archibald / Trott / Barker / Rowsell | 2015 Edmondson / Ankudinoff / Cure / Hoskins | 2016 Hammer / Catlin / Dygert / Valente | 2017, 2018 Catlin / Dygert / Valente / Geist | 2019 Edmondson / Ankudinoff / Baker / Cure / Manly | 2020 Valente / Dygert / White / Williams | 2021 Brauße / Brennauer / Kröger / Süßemilch | 2022 Balsamo / Alzini / Fidanza / Consonni / Guazzini | 2023 Archibald / E. Barker / Knight / Morris / M. Barker

2010 Leire Olaberria | 2011, 2013–2015 Laura Trott | 2012 Tazzjana Scharakowa | 2016, 2017, 2021, 2023 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Elisa Balsamo | 2022 Rachele Barbieri | 2024 Anita Yvonne Stenberg

2015 Katie Archibald | 2016, 2017, 2019 Kirsten Wild | 2018 Laura Kenny | 2020 Elinor Barker | 2021 Valentine Fortin | 2022–2024 Lotte Kopecky

2010 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Colclough/Houvenaghel/Trott | 2011 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich King/Rowsell/Trott | 2012 Litauen Trebaitė/Sereikaitė/Pikauskaitė | 2013 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Trott/Archibald/Barker/King | 2014 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibald/Barker/Horne/Trott | 2015 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibald/Barker/Horne/Rowsell/Trott | 2016 ItalienItalien Balsamo/Guderzo/Frapporti/Valsecchi/Pattaro | 2017 ItalienItalien Balsamo/Guderzo/Paternoster/Valsecchi | 2018 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibald/Kenny/Barker/Evans/Dickinson | 2019 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibald/Dickinson/Evans/Kenny/Barker | 2020 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Knight/Kenny/Archibald/Evans | 2021 Deutschland Brauße/Brennauer/Kröger/Süßemilch/Reißner | 2022 Deutschland Brauße/Brennauer/Kröger/Klein | 2023 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibald/Evans/Knight/Morris/Barker | 2024 ItalienItalien Balsamo/Fidanza/Guazzini/Paternoster

2014 Jewgenija Romanjuta | 2015 Laura Trott | 2016 Aušrinė Trebaitė | 2017 Trine Schmidt | 2018 Kirsten Wild | 2019 Emily Nelson | 2020 Martina Fidanza | 2021 Katie Archibald | 2022 Anita Yvonne Stenberg | 2023 Maria Martins | 2024 Clara Copponi

Britische Meisterinnen im Straßenrennen

1959, 1960, 1962, 1963, 1965–1968, 1970–1974 Beryl Burton | 1961 Jo Bowers | 1964 Valentine Rushworth | 1969 Ann Horswell | 1975 Jane Westbury | 1976 Denise Burton | 1977, 1984 Catherine Swinnerton | 1978, 1979, 1982 Brenda Atkinson | 1980 Jill Bishop | 1981, 1983 Mandy Jones | 1985 Brenda Tate | 1986–1989 Lisa Brambani | 1990–1993, 1995 Marie Purvis | 1994 Maxine Johnson | 1996, 1997 Maria Lawrence | 1998 Megan Hughes | 1999, 2001–2009 Nicole Cooke | 2000 Ceris Gilfillian | 2010 Emma Pooley | 2011, 2013, 2015, 2017 Elizabeth Deignan | 2012 Sharon Laws | 2014 Laura Trott | 2016 Hannah Barnes | 2018 Jessica Roberts | 2019 Alice Barnes | 2022 Alice Towers | 2021, 2023 Pfeiffer Georgi

Personendaten
NAME Kenny, Laura
ALTERNATIVNAMEN Trott, Laura Rebecca (vollständiger Name); Trott, Laura (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG britische Radrennfahrerin
GEBURTSDATUM 24. April 1992
GEBURTSORT Harlow