François-Thomas-Marie de Baculard d’Arnaud

Porträt im Musée Saint-Loup

François-Thomas-Marie de Baculard d’Arnaud (* 8. September 1718 in Paris; † 8. November 1805 ebenda) war ein französischer Dichter und Dramatiker.

Leben

Baculard d’Arnaud erwarb sich schon in früher Jugend durch seine Verse die Gunst Voltaires. Der preußische König Friedrich der Große, ein Verehrer Voltaires, ernannte d’Arnaud zu seinem literarischen Korrespondenten.

In den Jahren 1750/51 lebte d’Arnaud auf Einladung Friedrichs in Berlin, wo ihn die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften als Mitglied aufnahm. Diese gab d’Arnaud den Ehrentitel Des Königs Ovid und bezeichnete ihn als Voltaires Nachfolger, wofür sich dieser durch scharfe Spottgedichte rächte und Friedrich 1751 veranlasste, d’Arnaud von seinem Posten als Legationsrat in Dresden zu entlassen. D’Arnaud kehrte nach kurzem Aufenthalt in Dresden nach Paris zurück.[1]

Dort erlebte er die Revolution und wurde während der Terrorherrschaft auf Befehl des Wohlfahrtsausschusses inhaftiert. Acht Wochen nach seinem 87. Geburtstag starb Arnaud am 8. November 1805 in Paris und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 10).

Rezeption

In seinen Romanen und Trauerspielen thematisierte d’Arnaud immer wieder das Schaurige und Düstere; eine gewisse morbide Grundstimmung ist auch in seiner Lyrik zu finden. Von seinen Theaterstücken wurde zu seinen Lebzeiten nur Le comte de Comminges, seinerseits eine Bearbeitung einer Romanze von Claudine Guérin de Tencin, aufgeführt und diente als Vorlage für das Libretto der Oper La favorite von Donizetti. Seine Novellenserie Les Épreuves du sentiment („Die Prüfungen des Gefühls“) wurde zur textlichen Grundlage von Bellinis Oper Adelson e Salvini.

Werke (Auswahl)

  • Les amants malheureux, ou le comte de Comminges. Drame. Paris 1774.
  • Euphémie, ou le triomphe de la religion. Drame, en trois actes en vers. Paris 1772.
  • Mérinval. Drame. Le Jay 1784.
  • Poésies. 1751 (3 Bde.).

Literatur

  • Robert L. Dawson: Baculard d’Arnaud. Life and prose fiction. Voltaire Foundation, Banbury 1976 (2 Bde.).
  • Bodo Kirf: Die Zerknirschung des Herzens. Untersuchungen zum empfindsamen Theater Baculard d’Arnauds. Lang, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-631-42050-1 (zugl. Dissertation, Universität Duisburg 1989).
  • Gilbert van de Louw: Baculard d’Arnaud, romancier ou vulgarisateur. Essai de sociologie littéraire. Les-Belles-Lettres, Paris 1972.
  • Béatrice Touitou: Baculard d’Arnaud. Édition Memini, Paris 1997, ISBN 88-86609-10-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitglieder der Vorgängerakademien. François-Thomas-Marie de Baculard d’Arnaud. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. Februar 2015. 

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.

Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genügt.
Um danach auf den Meyers-Artikel zu verweisen, kannst du {{Meyers Online|Band|Seite}} benutzen.
Normdaten (Person): GND: 118646265 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82163136 | VIAF: 95165197 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Arnaud, François-Thomas-Marie de Baculard d’
KURZBESCHREIBUNG französischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 8. September 1718
GEBURTSORT Paris
STERBEDATUM 8. November 1805
STERBEORT Paris